Felix Klieser – A Golden Christmas
Release Date : 10.11.2023
Label : Berlin Classics
Catalog ref.: 0303074BC
Der Hornist Felix Klieser liebt Schnee und eisklirrende Kälte, auch wenn ihm davon zu Hause in Hannover nicht viel vergönnt ist. Schon seit seiner Kindheit ist der Winter seine allerliebste Jahreszeit – und das hat nicht nur klimatische Gründe: „Noch heute bin ich absoluter Weihnachtsfan und kann mir nichts Besseres vorstellen, als von einem Schneespaziergang zurück ins warme Haus zu kommen und bei einer Tasse heißer Schokolade langsam wieder aufzutauen. Kleine Lichter, Bleche voller Plätzchen, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt – diese Zeit ist definitiv mein Jahreshighlight.“ schwärmt der Hornist.
„A Golden Christmas“ soll wie ein Licht in dunklen Zeiten wirken und uns in festliche Stimmung versetzten. Das war keine leichte Aufgabe, denn die Aufnahmen sind im Wiener Hochsommer entstanden, was die Vorstellungskraft an verschneite Winterlandschaften, Kerzen und Kaminfeuer schlichtweg unmöglich gemacht hat. Doch die Musiker wussten sich zu helfen: „Wir haben etwas Weihnachtsdekoration mitgebracht, Plätzchen ausgepackt und los ging es“ berichtet Felix Klieser mit einem Schmunzeln und liefert damit gleiche eine Hör-Anleitung zu diesem Album mit.
Felix Klieser & Zemlinsky Quartett – Mozart & Haydn
Release Date : 01.04.2022
Label : Berlin Classics
Catalog ref.: 0302346BC
Die Wege des Solisten können häufig einsam sein, gerade bei einem der herausragendsten Instrumentalsolisten wie Felix Klieser. Umso größer ist die Freude, wenn sich durch langjähriges Zusammenspiel engere künstlerische und menschliche Verbindungen aufbauen. Felix Kliesers Konzerte mit dem Prager Zemlinsky Quartett sind ihm daher die liebsten im Jahr, weil die Fünf nach unzähligen gemeinsamen Auftritten längst mehr verbindet als eine rein musikalische Gemeinschaft. „Mit dem Zemlinsky Quartett habe ich viel zusammengespielt, und wir wollten unbedingt ein Programm miteinander aufnehmen“. Was könnte sich dafür besser eignen als Mozart und Haydn?
„Das Hornquintett ist ein echtes Lieblingsstück, wenn nicht sogar das Stück, das ich am liebsten spiele“, so der Hornist über Mozarts Kammermusikwerk für Horn. Dass ihm Mozart sehr am Herzen und in den Zehen liegt, stellte er mit Bravour bereits mit der Aufnahme der Mozart’schen Hornkonzerte unter Beweis. Und nun folgt das Quintett. „Es macht unglaublich viel Spaß diese Musik zu spielen Man fühlt sich wie ein Kind im Süßwarenladen, dem man gesagt hat: Du darfst alles anfassen und essen. Man stürzt rapide von einer Stimmung in die andere, wechselt zwischen Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt in nur zwei Takten, muss dabei extrem schnell die Kurve kriegen – das ist intensiv.“
Neben Mozarts Hornquintett stellen Felix Klieser und das Zemlinsky Quartett die beiden Hornkonzerte von Joseph Haydn. „Meine Denkweise hat sich geändert, ich spiele diese Konzerte im Vergleich zu damals als ein anderer Mensch,“ sagt Felix Klieser mit Blick auf Haydns Hornkonzerte, die er bereits mit dem Württembergischen Kammerorchester eingespielt hat. Für Horn solo und Streichquartett arrangiert, ist bei der kammermusikalischen Fassung die Interaktion „viel spontaner, individueller, feinfühliger“: „Dadurch, dass jede Stimme einzeln besetzt ist, hat sie ihr eigenes Refugium, ihre eigene Bedeutung.“ Der Unterschied zeigt sich nicht nur im durchsichtigen Klang und der engen Abstimmung der Musikeruntereinander. „Heute spiele ich eher energiegeladen und impulsiv, was ich mich vor ein paar Jahren nicht getraut hätte.“
Wie auf seinem letzten Album Beyond Words mit Bearbeitungen von barocken Arien dürfen auch auf der neuesten Einspielung einige Transkriptionen nicht fehlen. Die vier Mozartarien aus „Figaros Hochzeit“, „Don Giovanni“ und der „Zauberflöte“ sind zum einen eine Erweiterung des Hornrepertoires. Gleichzeitig liebt Felix Klieser diese Adaptionen: „Arien zu spielen ist unglaublich angenehm, weil die Art zu phrasieren, zu atmen und zu stützen im Gesang und beim Horn identisch sind. Die Artikulation und Klangfarben sind natürlich andere und man darf nicht versuchen, das Original zu kopieren. Aber die Grundidee dieser Musik funktioniert perfekt, weil man dieselben Grundvoraussetzungen für die Interpretation hat.“
Beyond Words – Barocke Arien für Horn
Release Date : 19.02.2021
Label : Berlin Classics
Catalog ref.: 0301460BC
Der Sprache der Musik, den Geschichten, die sie erzählt – und das ganz ohne Worte – widmet sich Felix Klieser auf seinem neuen Album Beyond Words. Seinen Fokus richtet er auf die Vorstellungen, die beim Hören vor dem inneren Auge auftauchen, auf die Emotionen, die die Musik ausgelöst. Für Beyond Words hat der Hornist verschiedene Arien von Bach, Vivaldi, Händel und Gluck ausgewählt und die jeweils ganz unterschiedlichen, in sich geschlossenen musikalischen Welten auf individuelle Weise erzählt.
Das Repertoire ist wahrscheinlich für viele Zuhörende mit Erinnerungen verbunden, sind doch für Viele Händels „Hallelujah“ und „Ombra mai fù“ oder Bachs „Bereite dich Zion“ und „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ wohlbekannte Werke. Hier jedoch hört man sie einmal ganz anders: In der Auswahl der barocken Arien und Choräle der großen Meister Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel nimmt das Horn die Rolle der menschlichen Stimme ein, zeichnet die melodischen Bögen nach und imitiert den Klang der Stimme. Begleitet wird er vom 2010 gegründeten Ensemble CHAARTS Chamber Artists aus Zürich, die im Zusammenklang mit Kliesers weichem Timbre den barocken Werken auf modernen Instrumenten neues Leben einhauchen.
Wichtig ist für dieses Album jedoch nicht die Virtuosität, sondern der klangliche Ausdruck, sagt Felix Klieser: „Es muss gut umzusetzen sein. Die Gesanglichkeit und Ausdrucksmöglichkeit des Klangs sollen im Zentrum und im Fokus stehen.“
Den Hörenden wird eine Geschichte erzählt, die frei für jede Interpretation ist und zulässt, in eine rein musikalische Welt einzutauchen. „Sie sollen nicht wissen müssen, was inhaltlich passiert, sondern sich von der Musik leiten lassen.“ Inhaltlich könnten die Geschichten, die die Arien erzählen, unterschiedlicher nicht sein. Sie handeln von Lob und Preis, von grausamem Schicksal und verlorener Freiheit. Probleme, die bereits zu den Entstehungszeiten der Werke existierten und heute immer noch aktuell sind. „Wenn wir Musik spielen, die sehr alt ist, kommunizieren wir mit Ausdrucksmitteln, die die Menschen hatten, bevor es Smartphones gab, Flugzeuge, Autos – und trotzdem ging es in der Musik um dieselben Dinge. Das scheint etwas zu sein, was uns auch heute bewegt, und das finde ich faszinierend.“
Das Universelle, Verbindende und über Jahrhunderte hinweg Aktuelle, das der Musik zugeschrieben werden kann, liegt nicht in der Sprache der Worte. Es liegt in der Sprache ihres Klangs und den davon hervorgerufenen Assoziationen, Gefühlen und Geschichten, die erzählt werden. „Man braucht keine jahrelange Ausbildung, um mit Musik etwas anfangen zu können. Nicht das, was man rüberbringen will als Interpret ist wichtig, sondern, dass etwas ankommt“, sagt Klieser, der diese besondere Sprache wie kein anderer beherrscht. Mit Beyond Words erschafft er einen Raum über die Sprache hinaus – er spricht mit der Musik und der Melodie allein.
Mozart Hornkonzerte 1-4
Release Date : 01.03.2019
Auch als VINYL erhältlich!
Label : Berlin Classics
Catalog ref. CD: 0301188BC
Catalog ref. VINYL: 0301189BC
Schon im Alter von neun Jahren hatte Felix Klieser den Traum, die Hornkonzerte von Mozart spielen zu können. Heute, 18 Jahre später, ist dieser Traum längst in Erfüllung gegangen – er ist mit diesen Werken, die zum Kernrepertoire eines jeden Hornisten zählen, weltweit auf den großen Bühnen unterwegs. Felix Klieser hat lange gezögert, Mozarts vier Hornkonzerte auch in einer Aufnahme einzuspielen. Erst nach drei erfolgreichen CD-Alben inklusive ECHO Klassik und dem Leonard Bernstein Award begab er sich im September 2018 nach Salzburg, um zusammen mit der berühmten Camerata Salzburg alle vier Hornkonzerte von Mozart aufzunehmen. Das Album erscheint am 1. März 2019.
Hinter Mozarts Kompositionen für Bläser aller Art standen stets bedeutende Solisten. Zu diesen Musikern und ihrer Beziehung zu Mozart sind zahlreiche Anekdoten überliefert. So auch im Fall der Hornkonzerte. Der Hornist und enge Freund aus Kindertagen, Joseph Leitgeb, bekam Mozarts angeborene Lust an Späßen, Spott und anderem Unsinn nicht nur einmal zu spüren. Es ist überliefert, dass Leitgeb einmal so lange in der Ecke knien musste, bis Mozart mit seiner Komposition fertig war, um ihn dann gleich im Notentext als Esel, Ochs und Narren zu verhöhnen. Selbst in seinem Todesjahr 1791 konnte es Mozart nicht lassen, ihn gehörig auf den Arm zu nehmen. So schrieb Mozart seiner Frau Constanze höchst amüsiert, dass er sich als „ein alter guter Bekannter aus Rom“ bei Leutgeb angemeldet hätte. Worauf dieser sich flugs in Schale warf, sich „wie an einem Sonntag, das schönste Kleid anlegte, und prächtig frisiert“. Kein Wunder, dass die entsprechende Reaktion auf dem Fuß folgte, wie Mozart seiner „Stanzerl“ unbedingt mitteilen musste:
„Du kannst dir vorstellen, wie wir dann ihn auslachten. Ich muss halt immer einen Narren haben.“
Nicht nur reiner Spaß, sondern auch harte Arbeit ist es, Mozarts Musik mit all ihren Nuancen zu interpretieren. So weiß auch Felix Klieser über die jahrelange Auseinandersetzung mit dem Oeuvre zu berichten: „Zwischen Trauer und Freude liegt manchmal nur ein halber Takt. All diese Feinheiten herauszuarbeiten war vielleicht die größte Herausforderung dieser Aufnahme. Ich habe mir bewusst Zeit gelassen, um über Jahre jedes winzige Detail dieser fantastischen Musik kennenzulernen und mir mit großem Respekt meine eigene Interpretation erarbeiten zu können.“
Den Geist Mozarts spürt man wohl an keinem anderen Ort so gut wie in Salzburg, Heimatstadt und nahezu Kultstätte des Komponisten. Und eines der besten Orchester für dieses Repertoire ist die Camerata Salzburg, die Mozarts Musik einfach im Blut hat. In dieser Konstellation konnte Felix Klieser seine Idee von Mozarts Musik perfekt umsetzen. „Ich bin stolz und unendlich dankbar, dass dieser Kindheitstraum nun mit der wundervollen Camerata Salzburg Wirklichkeit wurde. Es gibt wohl kaum ein Orchester, das Mozarts Werke so fantastisch interpretiert. Gemeinsam haben wir uns dem schier unendlichen Spektrum der Mozartschen Klangwelt gestellt“, schwärmt der Hornist. Die Camerata Salzburg zählt zu den führenden Kammerorchestern weltweit. Einladungen in die bedeutendsten Spielstätten von New York bis Beijing ergänzen die Konzerttätigkeit in der Salzburger Heimat. Die Camerata ist eines der Stammensembles der Salzburger Festspiele und der Mozartwoche.
Horn Trios
Schon als 13-Jähriger beschäftigte sich Felix Klieser zum ersten Mal mit dem Horntrio von Johannes Brahms (1833–1897). Damals war er noch Jungstudent an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Er besorgte sich mehrere Aufnahmen, darunter auch eine mit dem Hornisten Peter Damm. Später lernte er diesen bei einem Meisterkurs in Dresden kennen. „Schnell war zu erkennen, dass Felix außerordentlich talentiert ist. Er entlockte dem Horn einen weichen, warmen Klang, einen ausgeprägten romantischen Hornton“, lobt der ehemalige Hornist der Sächsischen Staatskapelle Dresden im Booklet-Text der neuen CD „Horn Trios“ von Felix Klieser, die am 29.09.2017 auf dem Label Berlin Classics erscheint. „Das Trio von Brahms ist die Krone dieser Werke überhaupt“, so Peter Damm. Auch Felix Klieser teilt diese Überzeugung und wollte somit weitere, vielleicht sogar unbekannte Literatur aus der Gattung Horntrio finden. Er stieß auf den französischen Komponisten Frédéric Nicolas Duvernoy (1765–1838), der Hornist an der Pariser Oper war, sowie auf den Fauré-Schüler Charles Koechlin (1867–1950) und den in Mannheim geborenen und von den Nationalsozialisten verfolgten Robert Kahn (1865–1951). Somit entstand eine Zusammenstellung, die fast 100 Jahre Entstehungsgeschichte des Horntrios umfasst und die Felix Klieser wieder einmal seinem Ziel einen Schritt näher bringt: das Horn als farbenfrohes und tief romantisches Instrument in den Mittelpunkt zu stellen. „Ich freue mich, Sie auf eine neue Reise durch die Welt des Horns einladen zu dürfen“, eröffnet er sein persönliches Vorwort im Booklet der CD.
Doch natürlich braucht ein solcher Plan auch kongeniale Kammermusik-Partner. Felix Klieser hat sie gefunden: Am Klavier der herausragende und sehr feinsinnige Herbert Schuch, an der Violine der ukrainische ARD-Preisträger Andrej Bielow. „Für uns war es eine großartige Erfahrung, diese zum Teil zum ersten Mal gespielten Stücke kennenzulernen und damit eine spannende Kammermusikbesetzung zu erforschen“, sagt Felix Klieser. Die drei Musiker kennen sich schon viele Jahre. Noch bevor sie in unterschiedlichen Besetzungen miteinander musizierten, besuchte Felix Klieser als junger Student Kurse der beiden 10 und 12 Jahre älteren Musiker. „Horn Trios“ ist die dritte CD-Aufnahme von Felix Klieser. Für sein Debüt-Album „reveries“ (2013) mit romantischer Musik für Horn und Klavier erhielt er den ECHO Klassik als „Nachwuchskünstler des Jahres“, im Jahr 2015 veröffentlichte er die CD „Horn Concertos“ mit Werken von Joseph und Michael Haydn, sowie W.A. Mozart, zusammen mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Ruben Gazarian. Im selben Jahr wurde er mit dem Leonard-Bernstein-Award des Schleswig-Holstein Musikfestivals ausgezeichnet. Sein Buch „Fußnoten – Ein Hornist ohne Arme erobert die Welt“ (2014, Patmos Verlag) wurde inzwischen, anlässlich seiner Tourneen, ins Japanische und Chinesische übersetzt. Mit dieser neuen Aufnahme bestätigt Felix Klieser all diejenigen, die ihm schon früh ein großes Talent zugeschrieben, die ihn gefördert und die immer an ihn geglaubt haben. Der junge Schüler ist längst selbst zum Meister geworden.
Horn Concertos
Nach seinem erfolgreichen Debüt mit romantischer Kammermusik wartet der ECHO-Preisträger Felix Klieser nun mit seinem zweiten Album auf: Eine Orchesteraufnahme mit Werken von Joseph und Michael Haydn und von Mozart. Dieses Mal soll es Klassik sein! Während das erste der beiden Konzerte von Joseph Haydn für das hohe Horn komponiert wurde, ist bei dem zweiten der tiefe Hornist gefragt. Hornisten spezialisieren sich in der Regel auf eine der beiden Varianten. Felix Klieser kann beides. „Die Anforderungen, die an einen hohen und an einen tiefen Hornisten gestellt werden, auf einer CD zu vereinen, war eine Herausforderung für mich, aber gleichzeitig eine freudige: so konnte ich das Horn in seiner ganzen klanglichen Fülle darstellen“, schwärmt der junge Hornist, der, ohne Arme geboren, den Wunsch Horn zu spielen, schon als Vierjähriger formulierte. Anders als die Konzerte seines berühmten, großen Bruders, kommt das Concertino für Horn und Orchester von Michael Haydn recht selten zu Gehör.
„Vollkommen zu Unrecht. Michael Haydn hielt sich nicht starr an die seinerzeit geltenden Regeln für ein solches Konzert, es ist eben etwas anders. Und trotzdem wunderschön“, so Klieser.
Und Mozart? Das abschließende Werk ist ein aus zwei Fragmenten rekonstruiertes und selten eingespieltes Hornkonzert, sozusagen das nullte Hornkonzert von Mozart.
„Allen Stücken ist eine gewisse Leichtigkeit und Heiterkeit eigen. Das war für mich der weite Bogen, der alle Stücke auf dieser CD miteinander verbindet“, freut sich der 24-jährige. Zusammen mit dem renommierten Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter der Leitung von Chefdirigent Ruben Gazarian hat er den perfekten musikalischen Partner gefunden.
„Wir haben mit viel Intensität und Leidenschaft, aber auch mit viel Spaß und Freude an der Musik zusammengearbeitet. Ich lade Sie ganz herzlich ein, diese Freude mit mir zu teilen.“
Reveries
Der junge Hornist Felix Klieser ist ein Ausnahmetalent. Nicht allein, dass er mit seinen 22 Jahren bereits zu den besten Hornisten der Welt gehört, sondern dass er sein Instrument trotz seines Handicaps perfekt beherrscht. Felix Klieser ist ohne Arme geboren und spielt Horn mit den Füßen. Wie geht das? „Kein Problem“ sagt der junge Künstler und zeigt sein Stativ. Daran hängt – in Kopfhöhe fixiert – sein Instrument. Er sitzt dahinter und lässt seinen Fuß das übernehmen, was andere Hornisten mit der linken Hand tun: die Ventile bedienen.
Bereits als Fünfjähriger erhält er Hornunterricht, nachdem er seine Eltern von seiner festen Absicht überzeugte, dieses Instrument zu lernen. Felix Klieser erweist sich als hochtalentiert – mit 17 wird er Jungstudent an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, er ist Bundespreisträger im Wettbewerb „Jugend musiziert“ und wird mit dem „Life Award“ in der Kategorie „Kunst und Kultur“ ausgezeichnet. Klieser gastiert unter Sir Simon Rattle in der Berliner Philharmonie und konzertiert mit Sting auf dessen Welttournee. 2011 nimmt er in Hannover das reguläre Musikstudium auf. Dort lernt er den Pianisten Christoph Keymer kennen, der ihn seitdem auf dem Klavier begleitet.
Mit „Reveries“ präsentiert der sympathische Künstler sein Debüt-Album – in Koproduktion mit dem Bayrischen Rundfunk. Das Repertoire, romantische Werke für Horn und Klavier, hat er selbst ausgewählt. „Die Zeit der Romantik hat mich von Anfang an fasziniert“, so Klieser. In keiner Epoche kommt die Klangvielfalt des Instrumentes besser zur Geltung. Schon Schumann schwärmte „Das Horn ist die Seele des Orchesters“. Dieser erkannte die musikalischen Möglichkeiten des damals neuartigen Ventilhorns und schrieb eine der bekanntesten Kompositionen für Horn und Klavier. Für Felix Klieser war die Hommage Schumanns an das Horn Ansporn und Quelle der Inspiration zugleich. Für sein Debüt-Album wählte er neben Schumanns Adagio und Allegro verschiedenste Werke von Komponisten aus Frankreich, Russland und Deutschland. Abwechslungsreich ist die Auswahl, reizvoll die Stimmungsbilder. „Es sind so verschiedene Kulturen, aber alle aus einer Zeit“, sagt der junge Hornist. „Es war damals eine Zeit des Umbruchs, es herrschte Aufbruchstimmung und dies ist in der Musik fühlbar.“ Wen wundert’s, dass sich Felix Klieser für diese Zeit begeistert – befindet er sich doch selbst auf dem Weg in einen neuen Lebensabschnitt.